Was bedeutet “Aspiration” beim Impfen?

Aspiration beim Impfen bezieht sich auf den Vorgang, bei dem der impfende Arzt oder die impfende Pflegekraft nach dem Einstechen der Nadel in den Muskel und vor der Injektion des Impfstoffs den Kolben der Spritze ein wenig zurückzieht, um zu überprüfen, ob Blut in die Spritze gelangt. Dieser Schritt wird unternommen, um sicherzustellen, dass die Nadel nicht versehentlich in einem Blutgefäß liegt. Wenn Blut in die Spritze aspiriert wird, deutet dies darauf hin, dass die Nadel in einem Blutgefäß ist, und die Injektionsstelle wird gewechselt, um eine intramuskuläre statt einer intravasalen Injektion zu gewährleisten.

Warum wird Aspiration durchgeführt?

Die Aspiration wurde traditionell als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, um die versehentliche Injektion von Impfstoffen oder Medikamenten in ein Blutgefäß zu vermeiden. Die Hauptgründe dafür sind:

  • Vermeidung von Nebenwirkungen: Die direkte Injektion in ein Blutgefäß könnte zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, da der Impfstoff oder das Medikament zu schnell in den Blutkreislauf gelangt.
  • Sicherstellung der Wirksamkeit: Für einige Impfstoffe und Medikamente ist es wichtig, dass sie in das Muskelgewebe injiziert werden, um eine angemessene Immunantwort oder Absorption zu gewährleisten.

 

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Ist Aspiration immer notwendig?

Die Notwendigkeit der Aspiration beim Impfen ist Gegenstand von Diskussionen unter Fachleuten. Einige wichtige Punkte dazu:

  • Aktuelle Empfehlungen: Viele Gesundheitsorganisationen und Fachgremien, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA, empfehlen die Aspiration bei den meisten Impfungen nicht mehr routinemäßig. Der Grund dafür ist, dass die meisten Impfungen in Muskelbereiche verabreicht werden, in denen große Blutgefäße typischerweise nicht angetroffen werden (z.B. der Deltamuskel im Oberarm).
  • Spezifische Situationen: In bestimmten Fällen oder bei bestimmten Injektionstechniken kann die Aspiration jedoch weiterhin empfohlen werden, insbesondere wenn das Risiko einer intravasalen Injektion höher ist.

Fazit

Die Praxis der Aspiration beim Impfen hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, und die aktuellen Leitlinien spiegeln das geringe Risiko einer versehentlichen intravasalen Injektion bei den meisten Impfungen wider. Es ist immer wichtig, die neuesten Empfehlungen und Richtlinien von vertrauenswürdigen Gesundheitsorganisationen zu befolgen und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem medizinischen Fachpersonal zu halten.

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